P r e s s e m i t t e i l u n g / p r e s s__r e l e a s e

Wir freuen uns, den Hardcover-Band »SEHEN.« –– [SEEING] mit einem Text von Gottfried Boehm zu veröffentlichen.

Beteiligte Künstler*innen sind RAIMER JOCHIMS, HALEH REDJAIAN, JÖRG AHRNT, GABRIELE AULEHLA, JÜRGEN KRAUSE, JUTTA OBENHUBER, ANDREAS EXNER.

Paul Klee hat »Bilderfahrung in die bekannte Formulierung gekleidet, dass Bilder nicht nur sichtbar sind, sondern sichtbar machen.«

Heute scheint es, die Bildende Kunst wird vom Text her wahrgenommen und der Prozess des Sehens gerät ins Hintertreffen. Das Buch und die begleitende, von Jutta Obenhuber und Jörg Ahrnt kuratierte Ausstellung im Kunstverein Aschaffenburg, gehen der Frage nach, ob Kunstwerke aktives Sehen auslösen und fördern können. Visuelle Erkenntnis, die systematische Durchdringung von Sinnlichkeit und Verstand bilden eine eigene Sprache mit ihren ganz eigenen Gesetzen. Die sieben beteiligten Künstlerinnen und Künstler haben jeweils auf ihre Weise eine reduzierte künstlerische, über das Sehen erfassbare Sprache entwickelt, um komplexe Zusammenhänge erschließen zu können. Diese Konsequenz setzt die Radikalität der frühen Moderne fort.

Für die viel beachtete Publikation »Visuellen Identität« von Raimer Jochims, der an der Ausstellung »SEHEN.« teilnimmt, schrieb 1975 der Philosoph und Kunsthistoriker Gottfried Boehm das Nachwort. Er promovierte bei Hans-Georg Gadamer und steht in einer langen geisteswissenschaftlichen Tradition, welche er in beeindruckender Weise fortführt und zugleich weiterentwickelt. Bilder, so Boehm, realisieren jenes ikonische Selbstverhältnis, das jedes Werk auf seine spezifische Art einlöst: Etwas zu zeigen und zugleich sich selbst.

 

 

We are pleased to announce the publication of the hardcover volume titled "SEEING" with a text by Gottfried Boehm.

Participating artists are RAIMER JOCHIMS, HALEH REDJAIAN, JÖRG AHRNT, GABRIELE AULEHLA, JÜRGEN KRAUSE, JUTTA OBENHUBER, ANDREAS EXNER.

Paul Klee described the experience of seeing with the well-known quote, stating images are not merely visible but make things visible.
Today, it appears that the visual arts are perceived through the lens of text, and the process of seeing takes a back seat. The book and the accompanying exhibition at Kunstverein Achaffenburg – curated by Jutta Obenhuber and Jörg Ahrnt –, explore the question of whether artworks can trigger and enhance active perception. Visual understanding, the systematic penetration of sensuality and intellect, forms a unique language with its own rules. The seven participating artists have each developed a reduced artistic language, perceptible through sight, to comprehend complex relationships in their own way. This consistency continues the radicalism of early modernism.

The epilogue for Raimer Jochims' highly regarded publication on "Visual Identity" (1975) was written by the philosopher and art historian Gottfried Boehm. Earning his PhD as a student of Hans-Georg Gadamer, Boehm stands in a long tradition of humanities, which he impressively continues and simultaneously advances. According to Boehm, images manifest that iconic self-relation that each work fulfills in its specific way: to depict something other and simultaneously themselves.

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