neuerscheinungen sommer/herbst / new releases summer/autumn 2021 |
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FLORIAN
HAAS. Text
/ essays Gestaltung / Design: Zylvia Auerbach und Florian Haas |
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Deutsch / English,
387 Abbildungen / colour
plates, Format / size 14,8 x 21 cm, 212 Seiten / pages, 4-farbig / colour, Euro 15,- erschienen als / published as Publikation Nr. 60 im KANN-Verlag, Frankfurt am Main, 2020/2021 ISBN 978-3-943619-98-0 |
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P r e s s e m i t t e i l u n g
Florian Haas hat sich mit seiner Kindheit beschäftigt. Eine typische deutsche Nachkriegskindheit. Vor allem scheut er sich nicht, die Skelette auszugraben. Eine der schillerndsten Figuren auf der wechselvollen Reise durch zwei Jahrhunderte europäischer Geschichte ist Philipp Haas (1802–1874) Hirtenjunge, Schildermaler, Gastwirt und genialer Gründer einer der ersten Kuckucksuhren-Fabriken des Schwarzwalds [siehe Kapitel 18, Seiten 78–85]. Auf den Spuren der Vorfahren findet Florian Haas u. a. einen Urgroßvater, der die Flugblätter der Geschwister Scholl beseitigen ließ [Claudius von Schwerin (1880–1944) siehe Kapitel 1, Seiten 31–34] und einen Großvater, der über Rassentheorie promovierte und Stipendiat der Johnson Foundation for Medical Physics in Philadelphia war. Gleichzeitig belegt ein Schriftwechsel aus dem Jahr 1937 mit dem Kollegen Richard Jung, der wie Olaf von Schwerin ebenfalls Assistenzarzt an der Freiburger Psychiatrischen und Nervenklinik war und später Direktor der Neurologischen Universitätsklinik in Freiburg wurde, frühe Experimente und Grundlagenforschungen zur Neurophysiologie. [Olaf von Schwerin (1910–1945) siehe Grundlagenforschung Kapitel 43, Seiten 163–172].
The large variety of topics in this catalogue »Family – Wall Pieces« corresponds to the versatility of its author. This present publication by Florian Haas, painter and initiator of participatory art projects, is devoted to the series of »Blubber Bubbles« wallpapers. Florian Haas' work captivates the viewer with a wide range of shapes and forms in different types of genres. Painting, printmaking, computer illustration, writing, book production, nature research, beekeeping, art education, teaching and performative group projects; – the artist, born in Freiburg in 1961, works in a variety of media, all of which he has mastered without exception. Nevertheless, the common denominator in Florian Haas' multifaceted work may be traced back to questions of society and the world around us. Thus, the series of works often are based on a certain utopian approach. The tangible design of society through art is the common thread, connecting all of the artist's works and actions. Florian Haas sets out to rediscover his childhood. A typical German post-war childhood. Above all, he is not afraid to dig up the skeletons. One of the most dazzling characters on this eventful journey through two centuries of European history is Philipp Haas (1802–1874) a shepherd boy, sign painter, innkeeper and ingenious founder of one of the Black Forest's first cuckoo clock factories [see Chapter 18, pages 78–85]. Following in the footsteps of his ancestors, Florian Haas finds a great-grandfather who has Sophie and Hans Scholl's leaflets removed [Claudius von Schwerin (1880–1944) see Chapter 1, pages 31–34] and a grandfather with a doctorate on race theory and a scholarship at the Johnson Foundation for Medical Physics in Philadelphia. All while simultaneously, as correspondence with colleague Richard Jung from Freiburg University Clinic attests, he is planning a technical apparatus for Neurophysiological experiments in 1937 [refer to Olaf von Schwerin (1910–1945) in "Basic Research" chapter 43, pages 163–172 ]. Elke Haas, née Schwerin (1937–2002) leaves a folder with letters and photos to her son Florian. Fragments of a past, without comments; on closer inspection, raising a lot of further questions: What exactly happened to Erika Sinauer, the Jewish legal scholar and assistant to Claudius von Schwerin? Or, how is it possible to study sciences and do basic research in Philadelphia, yet, when arriving back home – working as a so called scientist – to participate in neurophysiological experiments. All in the name of progress? How does one live with the schizophrenic two-pronged approach, where daily clinical practice entailed the participation in forms of euthanasia? Or, quite simply the question: Why was Mr. T. 's patient file [see pages 170 ff] left in the private documents of his doctor Olaf von Schwerin? Instead of being archived at the institute, where it would undoubtedly have belonged. To all of these questions, we are unlikely to ever get any answers, however. /////////////////////////////////////////////////////////////////////
Florian Haas, Familie 2020/2021 (aus dem Vorwort) ////////////////////////////////////////////// "Als ich mich vor zehn Jahren auf die Suche nach dem brüchigen Gewebe meiner Familiengeschichte begab, grub ich in den Archiven und las die Personalakten, Doktorarbeiten und Vorlesungen meiner Vorfahren. Und dann waren da noch die in alten Schuhkartons verwahrten Briefe und vergilbten Fotos. Die Kinderlocke meines Urgroßvaters Claudius fand ich zwischen den Blättern einer Speisekarte aus den unschuldigen Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. Mein größter Fund aber war eine Mappe mit den Kinderzeichnungen meines Vaters und seiner Geschwister. In der Familie Haas ging man sorgsam mit Kunst um. Meine Großmutter Gretel Haas hatte alles, was ihre Kinder gemalt hatten, in einer grauen Mappe gesammelt. Meine eigenen Kinderzeichnungen fand ich in einer Ecke des Speichers, wo sie meine Eltern für mich aufgehoben haben. Es hat Jahre gedauert, bis die Familientapete fertig war. Tagelang saß ich vor dem Monitor und setzte meine Protagonisten in einem Zeichenprogramm zusammen. Jedes Detail musste ich mit der Maus nachzeichnen. Mit meinen digitalen Werkzeugen konstruierte ich die Umrisse meiner Familienwelt. Schlank und klein ist die Datei meiner Tapete. Mit ihren gerade mal 24 MB entspricht sie dem Foto einer Digitalkamera. Kein Pixel hat sich je in meine Vektorenwelt verirrt. Über einen Regler kann ich die Bilder transparent stellen, bis sie im Hintergrund verschwinden. Das gefällt mir. Viel besser aber gefällt mir, dass ich meine Familie unendlich skalieren kann. Ich kann sie zu einem gigantischen Werbeplakat aufblasen, auf dem jedes noch so kleine Detail zu erkennen ist, oder zu einer Nussschale schrumpfen lassen, auf der man nur noch mit der Lupe etwas sehen kann. Als ich meine Tapete 2012 das erste Mal in der Galerie Strelow in Frankfurt gezeigt habe, verwechselten viele Besucher die Arbeit mit einer Tapete für das Kinderzimmer. Das freute mich. Die glatte Oberfläche des Computerausdrucks hatte alles geschluckt. »Wer schreibt, der bleibt« – ohne die Vorlesungen meines Urgroßvaters Claudius, ohne die Personalakte meines Großvaters Olaf, ohne die Manuskripte, Bücher, Nachrufe, Notizen, Briefe, Bruchstücke von Krankenakten, Stammbäumen und was mir sonst in die Hände gefallen ist, hätte ich mir kein Bild der Vergangenheit machen können. Ohne die Schriftstücke wäre von meinen Vorfahren nichts geblieben. Sie wären in den Weiten der Geschichte verschwunden. [...]
FLORIAN HAAS, Family 2020/2021 (foreword) ////////////////////////////////////////////// Ten years ago, when I began looking for the brittle tissue of my family history, I dug around in archives and read personnel files, doctoral theses and lectures of my ancestors. And then there were the letters, and yellowed photos stored in old shoeboxes. The childhood lock of my great-grandfather Claudius, I found between the pages of a menu from the innocent years, well before the First World War. My biggest find, however, was a folder of childhood drawings by my father and his siblings. The Haas family took care of their artworks. Gretel Haas, my grandmother, collected everything her children had painted in a grey folder. My own children's drawings I discovered in a corner of the attic, where my parents had kept them for me. "He who writes, stays" – without the lectures of my great-grandfather Claudius, without the personal file of my grandfather Olaf, without the manuscripts, books, obituaries, notes, letters, fragments of medical records, family trees and whatever else I could get my hands on, I would not have been able to create a picture of the past. Without the documents, nothing would have remained of my ancestors. They would have disappeared in the vastness of history. [bestellungen bitte an / all orders please directly at >>> hier |
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FLORIAN
HAAS. mit Textbeiträgen von
/ with essays by |
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Deutsch / English,
252 Abbildungen / colour
plates, Format / size
23 x 16,5 cm, 192 Seiten / pages, 4-farbig / colour, Euro 27,- erschienen als / published as Publikation Nr. 9 im KANN-Verlag, Frankfurt am Main, 2009 ISBN 978-3-00-026297-5 |
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Es erscheint eine Vorzugsausgabe Nr.1 -12 dieses Künstlerkatalogs inklusive eines Unikats mit Pilzmotiv, signiert und nummeriert zum Preis von 290 Euro / A limited artists' edition No.1-12 of the catalogue together with an original mushroom miniature oil painting, signed and numbered, is published with the book for 290 EUR |
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P r e s s e m i t t e i l u n g
Einigen sicherlich
bekannt durch seine Ausstellungen und Projekte mit der Künstlergruppe
„Stadtimkerei finger“, stellt Florian Haas,
zusammen mit Andreas Wolf seinen Bienenpfad ab Frühjahr
2009 erneut auf dem Dach des MMK in Frankfurt am Main vor. Ab Herbst
dann auch in Berlin auf dem Dach der Florian Haas ( * ´61) machte an der Kunstakademie Karlsruhe bei Professor Peter Dreher seinen Meisterschüler, bevor er 1990 nach Frankfurt kam. Zusammen mit Martin Schmidl betrieb er hier von 1990-2000 den „Ausstellungsraum“. Ab 1998 fanden die ersten „finger“-Projekte zusammen mit Martin Brandt, Claudia Hummel, Andreas Wolf und Martin Schmidl statt. 2007 gründeten Andreas Wolf und Florian Haas die „Stadtimkerei-finger“. Gegliedert in drei
große Abschnitte wird in der vorliegenden Publikation sowohl das
malerische Werk, als auch die Arbeit im Bereich der Künstlerbücher
und Druckgraphik, sowie die interventionistischen Gruppenprojekte dokumentiert.
Der Künstlerkatalog wird be gleitet von einem Werkverzeichnis und
einer ausführlichen Biographie. Es erscheint eine
Vorzugsausgabe
dieses Künstlerkatalogs inklusive eines Unikats mit Pilzmotiv
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